Musik: The NIghtwatch men / Toni Morello (ehemaliger Gitarrist von Rage against the maschine).
Video: Brigitta Straub | Sumatra Orang-Utan | Gunung Leuser Nationalpark, Provinz Aceh, Sumatra
Eine Legende der Bewohner von Borneo, den Dajaks, erzählt, dass
Orang-Utans eigentlich reden können, es aber nicht tun, damit sie nicht arbeiten müssen.
"Orang" bedeutet auf indonesisch "Mensch" - "(H)Utan" bedeutet "Wald". Warum sie rote Waldmeschen heissen versteht sich von selbst ;-)
Ein alter Dajak hat mir erzählt, dass er, als er noch klein gewesen sei, oft mit den kleinen Orangutan am Waldrand gespielt habe.
Orang-Utans leben nur auf Sumatra (Indonesien) und auf Borneo.
Sie leben in den Tieflandregenwäldern und in den Sümpfen des Flachlands.
Orang-Utans sind arbonal lebend, dies bedeutet, dass sie eigentlich nur auf den Bäumen zuhause sind. Vor allem die Männer unternehmen auch Streifzüge am Boden.
Sie klettern langsam mit allen vier Gliedmaßen oder schwingen auf den Ästen. Durch das braun-rote Fell und weil sie sich so leise durch die Bäume schwingen, sind Oang-Utans schwer zu finden.
Ihre Klettertechnik nennt man auch "Drei-Punkt-Hangeln", da sie sich immer an drei Stellen festhalten. Eine Hand reicht zum Essen pflücken und zum Essen ;-)
Orang-Utans sind meist Einzelgänger. Sie versuchen, ein Gebiet für sich selber zu erobern.
Junge Orang-Utan sind oft auf Wanderschaft, da sie noch keine eigenen Gebiete erobern konnten.
Orang-Utans sind am Tag unterwegs.
Nach dem ausgiebigen Frühstück ruhen sie sich aus und danach wird weiter Futter gesucht.
Am späten Nachmittag begeben sich die Tiere dann auf die Suche nach einem geeigneten Schlafplatz und bauen sich dort mit Blättern und Zweigen ein neues Schlafnest. Diese Schlafnester werden meist nur ein einziges Mal benutzt.
Orang-Utans fressen am liebsten Früchte, aber auch Blättern, junge Trieben, Palmmark und Baumrinde. Sie fressen, selten, auch Käfer und Termiten.
Sie kennen Pflanzen, die gegen Fieber und Magenprobleme helfen.
Dieses Wissen geben sie an ihren Nachwuchs weiter.
Kleine Orang-Utan müssen alles lernen, sei es klettern, sei es zu wissen, dass Schlangen gefährlich sind oder was man essen kann und welche Blätter gegen Fieber helfen.
Der Körper der Orang-Utans ist dem Leben auf den Bäumen angepasst. Sie haben sehr lange Arme und die Beine kurz und beweglich. Die Hände haben lange Finger und die Füsse sind den Händen sehr ähnlich. Mit Händen und Füssen können sie gleich gut greifen.
Die Frauen sind nur halb so gross und halb so schwer wie die Männer, die bis 140 cm gross und bis 90 kg schwer werden können.
Die Kings, die Chefs von einem Waldgebiet haben Backenwülste. Wenn sie ihren Rang als King verlieren, so werden diese Backenwülste innert Tagen kleiner!
Wahr ist, dass sie im Vergleich zu Schimpansen sehr leise sind. Lediglich die Männer könnt ihr durch ihre "Longcalls" schon von Weitem hören. Mit diesen Rufen lassen sie Rivalen wissen, wer in diesem Revier das Sagen hat, und teilen gleichzeitig den Weibchen mit, dass da ein toller Mann auf sie wartet.
Zudem warnt ein Mann seine Rivalen. Je lauter die Stimme, desto mächtiger scheint ein Mann. So können sie Kämpfen ausweichen.
Princess, eine der Orang-Utan-Damen im Tanjung Puting Nationalpark, wurde, als sie klein war, von Dr. Shapiro in der Gebärdensprache unterrichtet. Die Zeichen dies sie gelernt hat, kann sie auch heute noch. Aber sie verwendet sie nur bei Leuten, von denen sie weiss, dass diese die Zeichen auch verstehen :-)
Orangutan kennen Werkzeuge und nutzen diese für unterschiedliche Tätigkeiten. sie geben dieses Wissen an ihre Kinder weiter.
Wenn eine Orang-Utan-Frau etwa zwölf Jahren alt ist, so kann sie das erste Mal schwanger werden. Nach acht Monaten kommt das Kind zur Welt. Zwillinge gibt es, wie bei den Menschen, selten.
Orang-Utan Frauen sind tolle Mütter. Die ersten vier Jahre leben Mutter und Kind ganz eng zusammen. Dann erst fängt das Kleine an, selber die Umgebung zu erkunden.
Erst im Alter von etwa acht Jahren ist es selbstständig genug, um alleine im Regenwald zu überleben.
Durch die Abholzung der Regenwälder, vor allem für die Palmölplantagen, verlieren die Orang-Utans ihren Lebensraum.
Obschon es verboten ist, werden junge Orang-Utans oft als Haustiere missbraucht. Werden sie grösser, so werden sie in einem Hinterhof angekettet.
Da sie zudem nur alle 6 Jahre ein Kind bekommen, führen diese Faktoren dazu, dass der Orang-Utan zu den am starksten bedrohten Primaten gehört.
Sumatra-Orang-Utan: 14'600 Individuen - vom aussterben bedroht
Borneo-Orang-Utan: 55'000 Individuen - stark gefährdet
Tapanuli Orang-Utan: weniger als 800 Individuen - diese, erst 2017 entdeckten Orangutans, werden vermutlich die ersten Menschenaffen sein, die aussterben.
Sumatra-Orangutans unterscheiden sich von ihren borneanischen Verwandten unter anderem durch das hellere und rötlichere Fell und isie sind zierlicher und leichter. Der Bart, den beide Geschlechter tragen, ist in der Regel etwas länger.
Ihre Kopfform ist runder.
Die Backenwülste sind etwas kleiner, liegen flacher am Kopf und sind oft mit weißen Haaren bedeckt.
Da es mehr Nahrung gibt, sind die Oranutan auf Sumatra nicht so starke einzelgänger wie ihre Verwandten auf Borneo. Die Männer begegnen öfters ihren Weibchen und den Jungen.
Die Orangutan von Borneo sind etwas stämmiger gebaut und schwerer als die Sumatra-Orang-Utans. Sie haben ein längeres, dunkleres Fell und dieses ist eher braun als rot.
Die Gesichter sind dunkler und der Kiefer ist breiter. Dies kommt vermutlich daher, dass es auf Borneo weniger Nahrung gibt als auf Sumatra. Dadurch mussten sie auch härtere Nahrung essen.
Die Backenwülsten der Männer wachsen nach aussen und sind nahezu unbehaart. Der Bart ist meist kürzer und der Kehlsack der älteren Männer größer.
Die meisten Orangutans die in Zoo leben sind Sumatra Orangutans. Patenschaftsprojekt des Zoo Zürich (PanEco)